Die Ortsgemeinde plant die Errichtung einer Wassernotversorgung, indem eine Verbundleitung Richtung Höheinöd zum Anschluss an den Wasserzweckverband „Sickinger Höhe“ gebaut werden soll.
Ein Beitritt beim Wasserzweckverband wurde in den Vorberatungen thematisiert. Es wäre demnach eine Vollversorgung von Waldfischbach-Burgalben über den Wasserzweckverband realisierbar. Die Ortsführung und die Werksleitung stehen diesem Vorhaben – nach eigenen Aussagen – offen gegenüber.
Aufgrund eigener Recherchen und Berechnungen befürwortet daher die BWB einen sofortigen Beitritt zum Wasserzweckverband „Sickinger Höhe“. Dadurch können Kosten eingespart werden und somit die Bürger in Waldfischbach-Burgalben nachhaltig entlastet werden. Des Weiteren könnte somit eine vollständige Wassernotversorgung sichergestellt werden, die nicht wie in derzeitiger Planung nur temporär funktionieren würde.
Es ist geplant, dass die komplette Umbaumaßnahme zur Wassernotversorgung (inkl. Innerörtlicher Änderungen / Erweiterungen) ca. 2,1 Mio. Euro kosten soll.
Nach Angaben der Werksleitung (aus „Zwischenbericht der Werkleitung zur Situation Gemeindewerke Waldfischbach-Burgalben“; Stand: 31.07.2016) wird, die Investitionssumme über einen Zeitraum von 30 Jahren abgeschrieben. Somit ergibt sich nach Abzug der zugesicherten Förderung ein jährlicher, zusätzlicher Aufwand für den Gebührenzahler in Höhe von 49.000 Euro. Abzüglich der Einsparungen durch den Entfall des Wasserwerks Burgalben in Höhe von jährlich 18.000 Euro ergibt sich somit eine jährliche, reale Mehrbelastung von 31.000 Euro.
Dieser jährliche Betrag von 31.000 Euro muss durch den Wasserpreis bzw. die wiederkehrenden Beiträge finanziert werden. Die aktuelle Satzungsänderung sieht eine Finanzierung von 75% über den Wasserpreis und 25% über die wiederkehrenden Beiträge vor. Dies wiederum ist eine – laut Meinung der BWB ungerechte Kostenverteilung -, da in dieser Realisierung die Grundstücksbesitzer aufgrund der WKB mehr belastet werden. Fairer – laut Meinung der BWB – wäre eine Vollfinanzierung über den Wasserpreis. Somit würden alle Wasserverbraucher in gleicher Weise anteilig nach Verbrauch belastet.
Wird nun die jährliche Mehrbelastung von oben erwähnten 31.000 Euro zu 100% auf den Wasserpreis umgelegt, so ergibt sich (bei einem jährlichen Wasserverbrauch in Waldfischbach-Burgalben von 230.000 m³) eine Wasserpreiserhöhung von 13,5 ct/m³. (bei einer 75%igen Finanzierung über den Wasserpreis eine Erhöhung von 10 ct/m³).
Nach den Zahlen, die den Fraktionen vorliegen (aus „Zwischenbericht der Werkleitung zur Situation Gemeindewerke Waldfischbach-Burgalben“; Stand: 31.07.2016) belaufen sich die „Förderkosten“ des Wasserwerks Waldfischbach-Burgalben selbst auf 23,5 ct/m³ (Energiekosten, Aufbereitung, Wassercent). Somit würde sich ein Nettobetrag (also ohne Vertriebs, Personal-, Sachkosten etc.) inklusive der Mehrbelastung durch die Wassernotversorgung von 37ct/m³ ergeben (23,5ct Nettobetrag Wasserförderung + 13,5ct 100%ige Finanzierung über den Wasserpreis).
Stellt man diesen Berechnungen nun einen sofortigen Beitritt beim Wasserzweckverband „Sickinger Höhe“ entgegen, so erkennt man das Potential der Einsparmöglichkeiten:
Laut dem Pressebericht des Wasserzweckverbandes 2016 wurde eine Wassermenge von 520.000 m³ veräußert. Zusammen mit der jährlichen Wassermenge von 230.000 m³ in Waldfischbach-Burgalben ergibt sich somit eine jährliche Gesamtwassermenge beim Zusammenschluss von 750.000 m³.
Laut schriftlichen Angaben der Werksleitung Waldfischbach-Burgalben (laut Sitzungsunterlagen für den Betriebs- und Werks- sowie Bauausschuss vom 08. Juni 2016) ergibt sich ein Wasserpreis von 25 ct/m³ für die Wasserentnahme vom Wasserzweckverband „Sickinger Höhe“.
Würden nun die geplanten Maßnahmen (Verbundleitung nach Höheinöd etc.) durch den Wasserzweckverband übernommen, könnten die Kosten durch den kompletten Zweckverband übernommen werden.
Bei der oben angegebenen Wassermenge von jährlich 750.000 m³ und einer jährlichen Mehrbelastung von 31.000 Euro (siehe Berechnung der Vorseite) würde sich somit eine Wasserpreiserhöhung von lediglich 4ct ergeben (bei 100%iger Finanzierung über den Wasserpreis). Zusätzlich müsste noch ein Wasserhochbehälter in Höheinöd für 600.000 Euro errichtet werden, was nochmals mit umgerechnet 1 ct/m³ finanziert werden müsste.
Bei einem Wasserbezugspreis von 25ct/m³ (siehe oben) ergibt sich somit ein Nettobetrag von 30ct/m³ inklusive der Wassernotversorgung.
Im Vergleich mit der Wasserpreisentwicklung bei eigener Finanzierung (ausschl. innerhalb Waldfischbach-Burgalben) von 13,5ct/m³ ergibt sich hier lediglich eine Verteuerung von 5,5ct/m³ und somit eine Entlastung des Gebührenzahlers von rund 60%!
Laut den Angaben des Wasserzweckverbands und der Werkleitung Gemeindewerke Waldfischbach-Burgalben in den Vorberatungen würden keine Arbeitsplätze auf beiden Seiten entfallen.
Nach BWB-internen Berechnungen auf Basis der Wirtschaftspläne des Wasserwerks ergibt sich ein Potential zur Gebührenentlastung der Bürger langfristig von 15-20% und eine Einsparung bei den Einmalbeiträgen von 150 Euro (exemplarisch für eine Grundstücksgröße von 1000m²), wobei sich dies aufgrund der vorliegenden Zahlen aus dem Wirtschaftsplan nur grob abschätzen lässt.
Aus diesem Grund befürwortet die BWB einen sofortigen Beitritt zum Wasserzweckverband „Sickinger Höhe“.
Dazu müsste die Ortsgemeinde einen Beitrittsantrag beim Zweckverband stellen.
Sven Scholz
(Fraktionsvorsitzender der BWB)